Anspruchsvolle Hochsprung-Fortbildung in der Leichtathletikhalle der Uni Münster
Am Samstag, den 9. November 2024, verwandelte sich die Leichtathletikhalle der Universität Münster in ein Zentrum für Hochsprung-Wissen und -Technik: Unter der Leitung der erfahrenen Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen nahmen 35 interessierte Trainerinnen und Trainer aus Westfalen an einer umfassenden Hochsprung- Fortbildung teil. Dabei waren auch 12 aktive Athleten der LG Brillux Münster, die die Gelegenheit nutzten, um von Kurschilgens langjähriger Expertise und zahlreichen Praxiseinheiten zu profitieren.
Die Veranstaltung legte den Fokus auf die anspruchsvolle Periodisierung des Hochsprungtrainings im Jahresverlauf und gab den Teilnehmern einen strukturierten Einblick in die Phasen der Vorbereitung, des Wettkampfaufbaus und der Erholungsperioden. Neben der Trainingsplanung wurden mentale Aspekte des Hochsprungs beleuchtet, wobei Kurschilgen auf den Umgang mit Erfolg und Misserfolg sowie auf die mentale Stärke bei Verletzungen einging. „Der Kopf spielt im Hochsprung eine entscheidende Rolle. Nur wer mental stark ist, kann sein Potenzial vollständig ausschöpfen,“ so die Trainerin.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf hochsprungspezifischem Aufwärmen, Turnen, Sprungkraftübungen und der Vorbereitung auf den Absprung. Kurschilgen zeigte anschaulich, wie Athleten ihre Technik von den ersten Versuchen bis hin zum Weltklasseniveau verbessern können. Hierbei nutzte sie das Beispiel der besten deutschen Hochspringerin Christina Honsel (Olympia Teilnehmerin) sowie der ukrainischen Weltrekordhalterin Jaroslawa Mahutschich, die im Sommer 2024 bei einem Diamond-League-Meeting in Paris eine beeindruckende Höhe von 2,10 Metern übersprungen hatte und damit den 37 Jahre alten Rekord knackte. Diese Beispiele verdeutlichten den Teilnehmern, wie elementar die feine Abstimmung von Technik, Kraft und Schnelligkeit für den Hochsprungerfolg ist.
Einen besonders praxisnahen Teil bildeten die hochsprungspezifischen Übungen zur Absprungvorbereitung und Laufkoordination. Hier kamen verschiedene Techniken zum Einsatz, darunter das Sprung-ABC an der Anlage mit Take-off, der 5er-Test, der 3er-Take-off mit Aufsprung sowie der 3er-Take-off im Flop. Um den Anlauf und die Koordination zu verbessern, wurden außerdem Rhythmussprünge aus kurzem Anlauf sowie Sprünge über Hindernisse in verschiedenen Variationen geübt. Die Teilnehmer führten Übungen wie Hopserlaufvariationen, Anstellhopser mit und ohne Schwungbeineinsatz sowie Steigehopser im 2er- und 3er-Rhythmus an Hürden durch, was bei den Sportlern für intensiven Austausch und sichtbare Fortschritte sorgte.
Das Programm enthielt zudem Übungen zur Technikoptimierung und Fehleranalyse, die speziell auf die Bedürfnisse von Anfängern und Fortgeschrittenen angepasst waren. Die Athleten erhielten außerdem einen Einblick in das speziell auf Hochspringer abgestimmte Krafttraining, das auf eine Balance von Maximalkraft und Schnellkraft abzielt.
Am Ende des Lehrgangs äußerten sich die Teilnehmer begeistert: „Es war eine fantastische Gelegenheit, mit einer erfahrenen Bundestrainerin wie Frau Kurschilgen zu arbeiten. Wir haben wertvolle Tipps bekommen, die wir in unser Training integrieren können“, fasste ein Teilnehmer des Lehrgangs den Tag zusammen. Kurschilgens professionelle Anleitung und ihr individueller Ansatz machten die Fortbildung zu einem unvergesslichen und lehrreichen Tag für alle, die an der hohen Kunst des Hochsprungs teilhatten.